Die Rasselbanden-Kinder haben sowohl in der Haus- als auch in der Waldgruppe viel Zeit und Raum ihre Persönlickeit zu entwickeln. Über die Arbeit in den Gruppen findet sich eine Menge Information auf den dazugehörigen Seiten. Um nun aber die Besonderheit der familiären Atmosphäre und die positive Auswirkung der engen Zusammenarbeit zwischen Eltern, dem Team und dem näheren Umfeld auf den Kita-Alltag etwas zu verdeutlichen, möchten wir euch mitnehmen auf eine kleine Zeitreise – zu unserer letzten Kulturwoche.
Einmal im Jahr gibt es in der Kita Rasselbande eine Kulturwoche. Die Idee, solche Kulturwochen durchzuführen, entstand bei einem Klausurwochenende der Familien und des Teams in Kleve. Ziel einer solchen Woche ist es, den Kindern einen Einblick in andere Kulturen zu ermöglichen. Im Jahr 2012 fiel die Wahl auf China.
In Jahr 2013 wurde zunächst auf einem gemeinsamen Elternabend der Haus- und Waldgruppe die zeitliche Planung vorgenommen. Die Woche vom 09.-13.09.2013 wurde festgesetzt.
Das Team fragte die Kinder nach Ländern, die sie interessieren würden. Als Vorschläge kamen: Italien, Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Island, Griechenland, England, Ägypten und der Kontinent Afrika.
Es geht los: Die Abstimmung
Die von den Kindern vorgeschlagenen Länder wurden vom Team vorgestellt. An jeder „Länderstation“ erfuhren die Kinder etwas über das jeweilige Land. So konnten sie Griechenland „schmecken“, die Kräuter der Provence „riechen“, den Vulkan von Island „brodeln sehen“ … und entschieden letztendlich, dass Dänemark das Land ist, über das sie mehr erfahren möchten.
Wichtig war hierbei, dass wirklich die Kinder die Entscheidung trafen und es eine demokratische Abstimmung gibt. Hierfür hatte jedes Kind einen Korken bekommen, den es nach der Präsentation bei seinem jeweiligen Lieblingsland ablegte.
Nächster Schritt: Kultur-AG findet sich
Die Kulturwoche in der Rasselbande lebt auch von der engagierten Mitarbeit der Eltern, Großeltern, … . In der diesjährigen Kultur-AG fanden sich 5 Elternteile und ein Teammitglied zusammen und sammelten bei zwei Treffen Ideen für die Woche. So sollen die Kinder dänische Speisen und Getränke kennenlernen, ein Ferienhaus an der Krückau bauen, viiieel über die Wikinger erfahren, dänische Kinder-Lieder und Geschichten hören und an einem königlichen Mahl teilnehmen.
Wir freuen uns alle darauf! „Vi ser frem til!“
Montag, 09.09.: Es geht los! „Hej, det starter!“
Es regnet wie aus Eimern. Das geplante Frühstücksbuffet beider Gruppen an der Krückau wird somit spontan ins Haus der Rasselbande verlegt. Sehr leckere dänische Speisen wurden von den Eltern, Kindern und Erzieherinnen eingekauft, zubereitet und mitgebracht. Und dänische Brötchen durften natürlich auch nicht fehlen.
Das selbstgebaute Sommerhaus ist etwas kleiner ausgefallen – dafür gab es eine ganze Siedlung: aus Legos!
Und statt planschen am Krückaustrand gab es draußen im Sandberg sogar Muscheln zu finden. Und es bildete sich ein riiieesiges Meer, je mehr Regen vom Himmel fiel. 😉
Ein paar dänische Vokabeln wurden auch schon geübt: „stop“ heißt z.B. „stoppe“ und bis „ti“ zählen können wir jetzt auch schon (naja … fast). Auch die dänische Glücksformel „syv, ni, tretten“ wurde ausgetestet: wir haben uns für morgen besseres Wetter gewünscht!
Zum Mittagessen gab es dann noch leckere Hot-Dogs – die durften in dieser Woche natürlich nicht fehlen!
Dienstag, 10.09.: „Die Wikinger kommen!“
Für diesen Tag haben einige Eltern verschiedene Stationen zum Thema Wikinger vorbereitet und waren auch den ganzen Vormittag, unterstützt vom Team, mit Begeisterung im Einsatz. So konnten die Kinder sich eine Doppel-Axt basteln, Wikingerschach spielen, essbare Wikingerschiffe herstellen, Wikinger-Ketten aus Hagebutten basteln, Duftsäckchen mit frischen Kräutern herstellen, Wikingerbrot backen und einer Großmutter beim Lesen von Wikinger-Geschichten lauschen. Und zum Abschluss des Tages bekam noch jedes Kind eine echte Wikinger-Urkunde in welche jeweils der Name des Kindes in der Runen-Schrift der Wikinger eingtragen wurde.
Ein toller Tag –
Mittwoch, 11.09.: Entspannung – „Afslapning“ 😉
Da an den anderen Tagen beide Gruppen gemeinsam die Kulturwoche geniessen, ist am heutigen Tag mal jede Gruppe für sich. Das Motto des Tages: „Afslapning – Entspannung“. Die letzten beiden Tage werden natürlich noch einmal gemeinsam mit den Kindern besprochen.
Das Thema Wikinger fand bei den Kindern grosses Interesse und wird noch einmal aufgegriffen.
Es werden weitere wunderschöne Ketten aus Hagebutten gefertigt. Und auch das Thema Runen fand bei den Kindern nochmals großen Anklang: Die Kinder stellten sich eigene Runensteine her.
Donnerstag, 12.09.: „Syngende børn – singende Kinder“
Heute bekamen wir Besuch in der Kita. Eine Dänin kam zu uns und erzählte den Kindern von ihrer Kindheit. So bekamen sie einen tollen Eindruck von den Lieblingsspielen dänischer Kinder, ihren Lieblingsgerichten (dies wirkte sich dann auch spontan auf das für den nächsten Tag geplante Königsmahl aus ;-)) und vor allem ihren Lieblingsliedern. Tolle Singspiele zum Mitmachen! Das hat richtig viel Spaß gemacht! Und so konnten alle die dänische Sprache auch mal live erleben. Vielen Dank an unsere Besucherin Sandra!
Aber heute wurden auch die Rollen für das Königsmahl verteilt, welches als Abschluss der diesjährigen Kulturwoche für den nächsten Tag geplant ist. Die Rollenverteilung übernahmen die zukünftigen Schulkinder. Es wurden Vorschläge gesammelt und anschließend demokratisch abgestimmt. Die Rollenbesetzung wurde in großer Runde verkündet und die Kinder beschlossen schnell, sich am nächsten Tag gemäß ihren Rollen zu verkleiden. Einige wenige waren mit ihrer, ihnen zugedachten, Rolle nicht so ganz einverstanden. Hier musste noch ein wenig „zurechtgerückt werden“. Es sollten ja schließlich alle ihren Spaß am Königsmahl haben.
Freitag, 13.09.: „Konge Spise – Königsmahl“
Und schon war es so weit. Eine Woche voller Eindrücke und Erlebnissen sollte heute mit einem wahrlich königlichem Mahl „gekrönt“ werden. Nach und nach kamen die großen und kleinen Gäste des Köingigsmahl im „Schloß“ an. Auch die fein gekleideten Diener, Köche und Hofdamen wurden mit großer Begeisterung empfangen. Aber bevor es so richtig losgehen konnte, bedurfte es natürlich noch einiges an Vorbereitung. So galt es das königliche Gestühl in den Garten zu bringen und die königliche Tafel festlich einzudecken. Hier waren sich übrigens auch die Mitglieder der Königsfamilie nicht zu schade mit anzupacken.
Derweil ging es auch in der königlichen Küche hoch her. Die Köche bereiteten das königliche Mahl mit viel Spaß und Engagement vor. Die Königin persönlich schaute zwischendurch mal nach dem Rechten und ließ es sich nicht nehmen schon mal abzuschmecken.
In den königlichen Gemächern wurden noch einige Accessoires angelegt und die Kronen zurechtgerückt. Doch dann ging es los. Der Herr Hofmarschall persönlich rollte seine Gästeliste aus und verlas mit feierlicher Stimme die Namen aller Teilnehmer des Königsmahls und bat alle paarweise zu Tische. Nacheinander nahmen die Gäste an der wirklich sehr festlich gedeckten Tafel Platz. Die Diener walteten ihres Amtes und reichten die Speisen an – um anschließend natürlich auch Platz zu nehmen. Sowie übrigens auch die Köche, die Hofdamen und die persönlichen Diener der Königsfamilie. Einzig der Hofhund beschloss, dass Hunde schließlich nicht am Tisch sitzen würden – und verlangte nach einem königlichen Napf.
Inmitten von silbernen Kronleuchtern und zarten Blütenblättern an königlichen Blumengebinden liessen sich alle aus festlichem Geschirr die königlichen Speisen schmecken. Hier findet ihr die Gästeliste und das Rezept des Königsmahls. Und natürlich gibt es auch einen Bericht der königlichen Hofberichterstatterin der hiesigen Zeitung.
Dies war ein wirklich würdiger Abschluss einer tollen Woche, die allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat.
Ein dickes Dankeschön an alle, die zum Gelingen der Kulturwoche2013 beigetragen haben!
Sicher – diese Woche gibt nicht den Alltag in unserer Kita wieder. Aber sie zeigt ein bißchen das Leben in der „Großfamilie Rasselbande“. Ohne das Mitwirken von Eltern, Großeltern und Bekannten an Planung und Durchführung dieser Kulturwoche wäre diese nicht annähernd so gut gelungen. Und die Kinder durften, außer dass sie sehr viel über die Kultur Dänemarks erfahren haben, auch mit Stolz erleben wie sich z.B. ihre Eltern hier engagiert haben.