In der Waldgruppe „Die kleinen Spechte“ werden 15 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren von drei pädagogischen Fachkräften betreut, von denen immer zwei zeitgleich anwesend sind.
Die Gruppenöffnungszeit ist von 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr. Die Nutzung des Früh- und Spätdienstes im Haus der Rasselbande e.V. ist möglich (siehe Öffnungszeiten).
Im Wald ist der Treffpunkt ist hier.

 

Sind Waldkinder eigentlich immer draußen?

Ja, das sind sie! Frei nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Kinder sehr wetterfest sind (die Erzieherinnen mittlerweile auch). 

Kinder stecken voller Bewegungsdrang, sie erkennen sehr schnell, dass ihnen durch Bewegung warm wird. Außerdem verfügen sie über genügend Kreativität, die verschiedenen Witterungsverhältnisse zu ihrem Vergnügen zu nutzen.
Waldkinder werden in Wind und Wetter abgehärtet und bekommen ein abwehrstarkes Immunsystem.

Wirklich immer draußen, keine Ausnahmen?

Doch, natürlich! Wenn Sturm ist werdet ihr die „Kleinen Spechte“ im Wald auf gar keinen Fall finden. Das ist viel zu gefährlich, da fallen einem ja die Äste auf den Kopf. Die Gruppe hält sich dann in ihrer Notunterkunft, dem Bauwagen, auf. Dort gibt es sogar einen Ofen (welch Luxus!), auf dem man auch kochen kann.
Der Bauwagen steht auf einem Grundstück am Reihergehölz und ist für die Gruppe jederzeit zu Fuß erreichbar.
Er wurde von der BINGO! Projektförderung mit Geldern aus der BINGO! Umweltlotterie finanziert.
Der Bauwagen dient der Gruppe z.B. als Forscherlabor, Werkstatt, Bastelraum usw. . Hier können Themen vertieft und Projekte fortgesetzt werden, unabhängig von der jeweiligen Witterung.

Auch halten sich die Waldkinder von Zeit zu Zeit im Haus der Rasselbande e.V. auf. Manchmal um die Freunde in der Hausgruppe zu besuchen und gemeinsam zu spielen (s. u. bei „Gemeinsamkeiten beider Gruppen“).

Mitten im Wald – mitten im Leben?

Ein Widerspruch? Nein! Im Wald passieren viele interessante Dinge. Zum Beispiel wenn die Waldarbeiter da sind, oder der Förster zu Besuch kommt.
Aber auch dem Rest der Welt steht die Waldgruppe offen gegenüber. Sie fährt z.B. gern mit dem Zug, besucht die Polizei, geht auf den Markt, oder zum Schwimmen. Und einmal im Monat ist „Stadttag“. Da wird in der Mensa der Gottfried-Semper-Schule gefrühstückt und anschließend etwas in der Stadt unternommen.
Da eine Waldgruppe immer alles in den Rucksäcken dabei hat, kann sie sich auch spontan auf den Weg machen, z.B. auf Schatzsuche gehen (… spannend …!).

Ist das nicht langweilig im Wald ohne Spielzeug?

Auf so eine Idee kommen auch nur Erwachsene! Kinder haben genug Ideen, was man im Wald alles machen kann.
Hier gibt es viiiiel Raum für Rollenspiele aller Art. Ganze Wohngemeinschaften lassen sich hier einrichten. Vater, Mutter, Kind, Oma, Opa, der Hund der Nachbarin …, nicht selten spielt die ganze Gruppe zusammen.
Gern wird auch zu Zirkusvorstellungen eingeladen. Alle nur denkbaren Rollen sind hier möglich, von DirektorIn über Löwen und Clownies, bis hin zu (natürlich auch sehr wichtigen) Zuschauern.
Der Wald bietet aber auch genügend Rückzugsmöglichkeiten für Kleingruppen, die mal unter sich sein wollen.

Ist Spielzeug im Wald verboten?

Nein, natürlich können die Kinder sich auch von zu Hause die Lieblingspuppe oder eine Schaufel oder Ähnliches mitbringen. Dass dies recht selten passiert ist ein weiterer Beweis dafür, dass den Kindern das Spielzeug nicht so wichtig ist.
Material wie Schnitzmesser, Bücher, Seile und Lupen nehmen wir von Zeit zu Zeit mit in den Wald.
Fahrzeugtage sind in regelmäßigen Abständen auf der Wunschliste der Kinder. Jedes Kind bringt sich dann ein Fahrzeug von zu Hause mit (vom Fahrrad bis zum Puppenwagen, Hauptsache es rollt), und ab gehts. So kann man auch mal eine Tour „bis Voßloch“ machen.

Und warum gibt es nun eigentlich Waldkindergärten?

Sie sind entstanden, um der Reizüberflutung, dem Bewegungsmangel und der permanenten Konfrontation mit den Produkten der Konsumgüterindustrie in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.
Diese Wirkung ist unumstritten. Und „so ganz nebenbei“ wird die Kreativität der Kinder immens gefördert.

Nach mehrjähriger praktischer Erfahrung in der pädagogischen Arbeit im Waldkindergarten lässt sich zu dem folgendes feststellen:

Der Wald bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten die Kinder sowohl in ihrer Psychomotorik, als auch in ihrer sinnlichen Wahrnehmung zu fördern. Die direkte Naturerfahrung ermöglicht die Förderung des Umweltbewusstseins der Kinder.

Aber nicht nur der Wald mit seinen vielfältigen Erfahrungsmöglichkeiten hat eine positive Wirkung auf die Entwicklung der Kinder. Auch die kleine Gruppe mit nur 15 Kindern und den zwei Erzieherinnen trägt dazu bei, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit frei entfalten und entwickeln kann.

Das soziale Lernen wird im Waldkindergarten ebenfalls besonders gefördert, da sich viele Situationen ergeben, in denen die Mithilfe anderer erforderlich ist. Zum Beispiel wenn es darum geht Äste herbei zu schleppen, oder Unterstützung beim Packen des Rucksacks gebraucht wird.

Auch wird unter den Kindern gegenseitig sehr auf die Einhaltung der wenigen, aber aus Sicherheitsgründen notwendigen Regeln geachtet.
So ist auch das „Wir-Gefühl“ in Waldkindergartengruppen erfahrungsgemäß sehr groß.

Aufgrund vieler positiver Erfahrungen ist der Waldkindergarten aus dem vielfältigen Angebot der Kindertagesstätten nicht mehr wegzudenken.

 Gemeinsamkeiten beider Gruppen

  • Trotz der räumlichen Trennung in der Kernzeit des Vormittages haben die beiden Gruppen der Rasselbande, die Haus- und die Waldgruppe, doch viele Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte:
    in beiden Gruppen wird nach dem vorne dargestellten pädagogischen Konzept gearbeitet
  • in beiden Gruppen besteht die Möglichkeit, integrative Maßnahmen für Kinder mit bestimmtem Förderbedarf durchzuführen
  • die Kinder aus beiden Gruppen werden gemeinsam im Früh- und Spätdienst (vor, bzw. nach der Kernzeit) im Haus der Rasselbande betreut
  • jeden Montag besuchen sich die Hausgruppe die Waldgruppe gegenseitig. Also ist einmal gemeinsamer Haustag und einmal gemeinsamer Waldtag
  • Feste, Aktivitäten und Ausflüge werden gern gemeinsam organisiert und durchgeführt; jede Gruppe hat aber auch ihr eigenes Programm
  • ehemalige Rasselbandenkinder aus beiden Gruppen sind in den Ferien aus Sicht der Kinder und aus Sicht der Erzieherinnen herzlich willkommen

Durch die vielen Gemeinsamkeiten kennen sich die Kinder beider Gruppen untereinander sehr gut. Es haben sich dadurch auch gruppenübergreifend schon viele Freundschaften entwickelt (nicht nur bei den Kindern).