Im Haus der Rasselbande werden 15 Kinder im Alter von 1,5 bis 6 Jahren von drei pädagogischen Fachkräften betreut. Die Gruppenöffnungszeit ist von 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr. Die Nutzung des Früh- und Spätdienstes im Haus der Rasselbande e.V. ist möglich (siehe Öffnungszeiten).
Der Grundgedanke einer altersgemischten Gruppe ist, durch eine familienähnliche Altersstruktur und eine häusliche Atmosphäre das Erlernen sozialer Verhaltensweisen zu ermöglichen.
Sind Kinder unter drei Jahren nicht besser in einer Krippe aufgehoben?
Nein, denn Krabbel- und Kleinkinder können in einer altersgemischten Gruppe untereinander und mit größeren Kindern kommunizieren. Dabei hat sich gezeigt, dass der Kontakt mit älteren Kindern für die Kleinstkinder oft intensiver ist (dies gilt auch umgekehrt) als mit gleichaltrigen Kindern.
Die jüngeren erhalten durch ältere Kinder Anreize und Nachahmungsmöglichkeiten, besonders im Spielverhalten und in der sprachlichen Entwicklung. Durch das Vorbild der Älteren lernen sie früh gewisse Regeln des sozialen Umgangs und können an deren vielfältigen Aktivitäten teilhaben und daraus Nutzen für die eigene Entwicklung ziehen.
Und können sich die „älteren Kinder“ der Gruppe auch gut entwickeln?
Ja, sogar sehr gut! Dadurch, dass die Jüngeren zeitweise verstärkt Zuwendung benötigen, wird bei den Älteren die Eigeninitiative und Eigenaktivität gefördert.
Die Älteren lernen im Umgang mit den Jüngeren aber auch Hilfsbereitschaft, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und Rücksicht zu nehmen.
Zudem erleichtert der Umgang mit Kleinstkindern ihnen auch spontane Gefühlsäußerungen.
Ein weitere Vorteil einer altersgemischten Gruppe besteht in der Verminderung von Konkurrenz und Leistungsdruck, weil sich jedes Kind nach unten und nach oben orientieren kann.
Dann profitieren letztendlich alle davon, ob Groß, ob Klein?
Genau! Denn zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kinder in einer altersgemischten Gruppe sehr viel voneinander lernen, dass ihre Erlebnisse und Erfahrungen vielfältig sind und sie nicht so sehr auf Erwachsene angewiesen sind.
Und was macht die Hausgruppe so?
Zunächst einmal haben die Kinder hier ganz viel Raum zur freien Entfaltung und Entwicklung.
Dies ist möglich in einem gemütlichen Gruppenraum mit verschiedenen Spielecken, in einem Bewegungsraum im Schuppen (mit Kletterwand, Matten …) und in einem naturnahen Außengelände, dass mit vielen Nieschen und Büschen zum kreativen Spiel einlädt.
Sind die Hauskinder denn eigentlich auch viel draußen?
Na klar, und sie dürfen sich sogar richtig dreckig machen!
Wie ja schon erwähnt verfügen sie über ein spannendes Außengelände mit Matschkuhle, Kletterbaum, Weidentippi ….
Auch wird Gemüse ausgesät und geerntet. Verschiedene Obstarten können von Büschen und Bäumen direkt in den Mund „genascht“ werden.
Ein weiterer „Draußenspielort“ ist der Wald. Dort treffen sich die Hauskinder all 14 Tage mittwochs mit den Kindern der Waldgruppe um gemeinsam zu spielen oder die nähere Umgebung zu erkunden (s. u. „Gemeinsamkeiten beider Gruppen“).
Und außer einfach „nur“ spielen?
Am Donnerstag kocht die Hausgruppe gemeinsam und isst zusammen Mittag. Von Anfang bis Ende sind die Kinder in die Planung, Besorgung und Zubereitung gleichberechtigt mit einbezogen. So wird ihre Selbständigkeit in den praktischen Anforderungen gefördert und es macht auch noch Spaß (… und schmeckt meistens ziemlich lecker … mmh!).
Die Kinder können selbständig die verschiedenen Mal- und Bastelmaterialien benutzen, puzzeln, Spiele spielen, … , was man halt so machen kann im Kindergarten.
Es gibt natürlich auch gezielte Angebote in verschiedenen Bereichen, z.B. im Rahmen von Projekten.
Und dann gibt`s ja auch noch den Bewegungsraum. Er lädt mit seinen vielfältigen Möglichkeiten geradezu zum Bewegen ein. Andererseits gibt es hier auch die Möglichkeit sich fern ab von allem Trubel in der großen Hängeschaukel zu entspannen.
Wird denn auch mal gesungen?
Oja, gern! Wenn auch nicht nur pädagogisch wertvoll (manchmal wird auch schon mal ein Schlager aus den Siebzigern geschmettert – den Kindern gefällt’s!).
Gibt es auch die „Spielzeugfreie Zeit“?
Die gibt es! Zur Suchtprävention wird einmal jährlich eine dreimonatige „Spielzeugfreie Zeit“ durchgeführt. Das Spielzeug wird gemeinsam mit den Kindern in den Schuppen geräumt. Was bleibt sind Decken, Tücher und Möbel, z.B. leere Regale, in denen man wunderbar „Hotel“ spielen kann.
Während dieser Zeit haben die Kinder besonders die Gelegenheit, sich selbst mit ihren Stärken und Schwächen kennen zu lernen. Um ihnen dies zu ermöglichen ist es allerdings wichtig, dass die Erwachsenen sich zurücknehmen.
So gelingt es den Kindern vieles auszuprobieren, sich neue Dinge zu trauen und so ihre Persönlichkeit zu stärken.
Auch bestimmen die Kinder während dieser Zeit selbst über ihren Tagesablauf. Es gibt z.B. ein freies Frühstück und jeder entscheidet selbst ob er drin oder draußen spielt.
Gemeinsamkeiten beider Gruppen
Trotz der räumlichen Trennung in der Kernzeit des Vormittages haben die beiden Gruppen der Rasselbande, die Haus- und die Waldgruppe, doch viele Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte:
- in beiden Gruppen wird nach dem vorne dargestellten pädagogischen Konzept gearbeitet
- in beiden Gruppen besteht die Möglichkeit, integrative Maßnahmen für Kinder mit bestimmtem Förderbedarf durchzuführen
- die Kinder aus beiden Gruppen werden gemeinsam im Früh- und Spätdienst (vor bzw. nach der Kernzeit) im Haus der Rasselbande betreut
- jeden Montag besuchen sich die Hausgruppe die Waldgruppe gegenseitig. Also ist einmal gemeinsamer Haustag und einmal gemeinsamer Waldtag
- Feste, Aktivitäten und Ausflüge werden gern gemeinsam organisiert und durchgeführt; jede Gruppe hat aber auch ihr eigenes Programm
- ehemalige Rasselbandenkinder aus beiden Gruppen sind in den Ferien aus Sicht der Kinder und aus Sicht der Erzieherinnen herzlich willkommen
Durch die vielen Gemeinsamkeiten kennen sich die Kinder beider Gruppen untereinander sehr gut. Es haben sich dadurch auch gruppenübergreifend schon viele Freundschaften entwickelt (nicht nur bei den Kindern).